Pressemitteilungen
Tierschutzverein (Tierhilfe Südbrandenburg e.V.) einfach erklärt - Wer wir sind und wofür wir stehen
Liebe Tierfreunde,
Im Zusammenhang mit der Errichtung und insbesondere der zukünftigen Betreibung unseres Tierheims haben Mitglieder des Vorstandes in letzter Zeit sehr viele Termine wahrgenommen und auch persönliche Gespräche geführt, um nochmals detailliert das Vorhaben zu erläutern und um finanzielle Unterstützung zu werben. Überall wurden wir herzlich aufgenommen und man war von unserem Engagement sowie dem bisher Erreichten beeindruckt. Uns ist aber auch aufgefallen, dass es sehr viele Fragen zum Inhalt unserer Arbeit gab. Da vielen Menschen offensichtlich gar nicht bewusst ist, welchen Umfang unsere ehrenamtliche Tätigkeit hat und wie weit unser Netzwerk reicht, haben wir uns entschlossen, auch an dieser Stelle nochmals kurz aufzuklären.
Unser 2014 gegründeter Verein umfasst nunmehr etwa 240 Mitglieder, davon sind 54 aktiv und der Vorstand wird von 6 Frauen mit viel Power gebildet. Vereinsvorsitzende ist Mandy Berger.
Im Prinzip betreiben wir bereits jetzt ein Tierheim. Auf 19 Pflegestellen werden derzeit 94 Tiere rund um die Uhr betreut, ein 24 Stunden-Job also und das 7 Tage in der Woche. Kaum jemand kann sich wirklich vorstellen, welche Belastung das für die Familien bedeutet in denen die Tiere leben: wenig Freizeit, kaum oder nie Urlaub, hohe Müllkosten, viele Tierarztbesuche usw. Die entstehenden Kosten werden zum großen Teil privat getragen. Und dennoch denkt keiner der Pflegenden je darüber nach, diese Arbeit aufzugeben. Warum tun sie das? Weil wir alle wissen, wie wichtig es ist, für diese armen Geschöpfe einzutreten. Uns ist bewusst, dass wir nicht die ganze Welt retten können, aber wir können einen Beitrag dazu leisten, dass es den armen Geschöpfen in unserer Umgebung besser geht. Dafür treten wir mit ganzer Kraft ein und dieser Einsatz geht oftmals über das hinaus, was als Ehrenamt definiert wird.
Wir kämpfen täglich aktiv neu um Geld- und Futterspenden, damit die Tiere in unserer Obhut versorgt werden können. Es werden Geldspendenboxen und Futterspendenboxen aufgestellt. Manchmal bekommen wir sogar Futterspenden von großen Firmen, mehrere Paletten, für die wir natürlich sehr dankbar sind. Diese müssen dann allerdings auch zu den entsprechenden Stellen transportiert werden. Da wir inzwischen sehr vernetzt sind, können wir auch hier auf Hilfe zurückgreifen.
Hier zur Verdeutlichung unserer Aufwendungen kurz einige Zahlen:
In den letzten 3 Jahren haben wir 796 Kastrationen vornehmen lassen, 692 Tiere vermittelt und 606 Fundtiere aufgenommen. Aber auch unsere Ausgaben von etwa 186.000 € für Tierarztkosten und ca. 23.000 € für Futter sind sehr beachtlich.
Uns drängt sich oftmals der Eindruck auf, dass die Öffentlichkeit gar nicht zu registrieren scheint, wie viele Fundtiere es gibt. Das erstaunt auch nicht weiter, da für die Menschen, die Tiere zurückgelassen am Straßenrand oder auf verlassenen Grundstücken finden, der erste Anlaufpunkt meist der Tierschutzverein ist. Die armen Geschöpfe werden dann verwahrlost, verletzt und verstört von uns abgeholt und in Obhut genommen, ohne dass es jemand besonders bemerkt. Trotzdem wir viele, teilweise sehr schwere Fälle bei uns haben, läuft unsere Arbeit überwiegend unbemerkt ab. Im Vergleich eher selten werden solche Fälle öffentlich wahrgenommen.
Lange hatten wir das Gefühl, dass die Arbeit unseres Vereins und besonders unser Ziel, die Errichtung eines
Tierheims, eher belächelt wurde. Nur wenige Menschen haben daran geglaubt, dass wir es bis hierher und noch weiter schaffen würden. Wir sind alle hoch motiviert und haben uns deshalb zu keiner Zeit negativ beeinflussen lassen. Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Dieser Weg war bis jetzt keinesfalls immer einfach und er wird es auch in nächster Zukunft nicht werden. In dem Bewusstsein, etwas wirklich Gutes zu tun, haben wir uns vorgenommen, immer weiter für die Tiere zu kämpfen und auch unseren Landkreis mit diesem modernen Tierheim ein wenig attraktiver zu machen.
Vielen erscheint die Kapazität des neuen Tierheims mit 35 Katzen und 8 Hunden zu gering. Hierzu muss man erklären, dass es ursprünglich den Plan gab, ein größeres Objekt zu errichten. Nach der diesbezüglichen Kostenschätzung mussten wir uns leider eingestehen, dass der finanzielle Aufwand dafür unsere Möglichkeiten bei weitem übersteigt. So haben wir uns schlussendlich für diese nun bauordnungsrechtlich genehmigte, kleinere Variante entschieden. Allerdings soll der Bau so konzipiert werden, dass zu einem späteren Zeitpunkt eine modulare Erweiterung möglich ist.
Bis dahin werden wir neben dem Tierheim weiterhin mit den Pflegestellen arbeiten, sodass die Aufnahmekapazität insgesamt betrachtet durchaus akzeptabel ist. Aufgrund unserer sehr guten Vermittlungsquote ist davon auszugehen, dass immer Tieraufnahmen möglich sein werden.
Und abschließend noch das:
Wenn wir um Spenden oder anderweitige finanzielle Unterstützung bitten, dann wollen wir niemandem eigennützig das Geld aus der Tasche ziehen. Nein, im Gegenteil, unser Verein übernimmt hier eine Aufgabe, die die Gemeinschaft angeht und vor der niemand die Augen verschließen sollte. Tierschutz geht alle an und wir können es nur gemeinsam schaffen.
Der Verein ist wirklich bemüht, Vieles aus eigener Kraft zu schaffen, aber ganz ohne Hilfe werden wir diese Aufgabe nur schwer bewältigen.
Wer Fragen zu unserer Tätigkeit hat, der kann sich immer sehr gern an uns wenden.
Vielen Dank an alle, die an uns glauben!
Claudia Folkerts
Vorstandsmitglied
Tierschutzverein Tierhilfe Südbrandenburg e.V.