Tierschutzverein Tierhilfe Südbrandenburg e.V.

 

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Neues Tierheim in Herzberg: Baustart verzögert sich weiter – so ist der momentane Stand
https://www.lr-online.de (14.02.2024)

Eigentlich sollte der Bau des neuen Tierheims des Herzberger Vereins Tierhilfe Südbrandenburg schon 2023 beginnen. Doch aktuell ist davon noch nichts zu sehen.

Was ist los mit dem Tierheimprojekt? 

Mit der Antwort darauf hält sich der Verein noch etwas bedeckt. „Wir können gut verstehen, dass die Herzberger auf den Baubeginn warten. Viele haben schließlich für das Projekt gespendet. Es stehen in den nächsten Wochen aber noch Entscheidungen an, die wir erst abwarten möchten. Wir arbeiten intensiv auf vielen Ebenen daran und stehen auch in ständigem Kontakt mit dem Landrat. Sobald die Entscheidungen getroffen sind, werden wir die Öffentlichkeit ausführlich darüber informieren“, sagt die Architektin Marie Erdmann, die das Projekt betreut. 

Nicht immer geht es so zügig, wie gewünscht

Die Sprecherin des Vorstandes der Tierhilfe Südbrandenburg Claudia Folkerts hebt ebenfalls hervor, dass der Verein 2024 all seine Kraft dafür einsetzen wird, dass der Bau des Tierheims realisiert werden kann. Der Vorstand bitte um Nachsicht, dass nicht immer alles so zügig voran geht, wie mancher es sich vorstellt und der Verein es sich wünscht, sagt sie. Auch wenn die Baugenehmigung seit Februar 2023 vorliegt, gebe es weitere Hürden, die nicht ganz einfach zu nehmen sind. Es sei aber auch schon einiges passiert. So mussten auf dem Baugrundstück im

vergangenen Frühjahr Ameisenhügel umgesetzt werden, Vogel- und Fledermausnistkästen wurden angebracht und Bäume gefällt. „Wir geben uns wirklich sehr viel Mühe, alle Herausforderungen zu meistern“, so Claudia Folkerts. 

Aufwändige Betreuung in Pflegestellen

Nichtsdestotrotz setzen die Vereinsmitglieder ihre ehrenamtliche Arbeit mit den Tieren tagtäglich in gewohnter Weise fort. „Aufgrund der Tatsache, dass noch immer kein Tierheim errichtet wurde, scheint aber ein wenig in Vergessenheit geraten zu sein, was unsere Arbeit grundsätzlich ausmacht“, meint Claudia Folkerts. Der Verein Tierhilfe Südbrandenburg hat nach eigenen Angaben aktuell 237 Mitglieder. Insgesamt betreibt er 17 Pflegestellen. Diese haben im vergangenen Jahr 187 Katzen, neun Hunde, zwei Kaninchen sowie einige Vögel betreut. Durch die Schließung des Tierheimes in Langengrassau habe es einen deutlichen Anstieg an Fundtieren gegeben, so Claudia Folkerts.

Der Aufwand ist groß. Um alle Tiere mit Futter und Medikamenten zu versorgen, brauchen die Pflegestelleninhaber morgens teilweise etwa drei Stunden. Danach folgt für sie meist ein anstrengender Arbeitstag, nach dem die Tiere dann erneut versorgt werden müssen. Dazu kämen nicht selten Tierarztbesuche, berichtet Claudia Folkerts.  

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„Es sind nicht nur niedliche Katzenkinder, die wir beherbergen, sondern auch viele kranke Tiere, auch solche, die aus gesundheitlichen Gründen für den Rest ihres Lebens auf der Pflegestelle verbleiben. Für uns haben alle diese Geschöpfe gleichermaßen ein Recht auf artgerechte Haltung und liebevolle Behandlung verdient und die geben wir ihnen von Herzen gern“, sagt Claudia Folkerts.

Es muss passen zwischen Mensch und Tier

2023 konnten sieben Hunde, 148 Katzen und neun Kaninchen vermittelt werden. Dabei achten die Tierschützer genau darauf, dass es auch passt zwischen dem künftigen Besitzer oder der Besitzerin und dem Tier. In letzter Zeit habe es in einigen wenigen Fällen etwas Unverständnis über die Art und Weise gegeben, wie der Verein seine Tiere vermittelt, sagt sie. Das sei zumeist dann der Fall gewesen, wenn Interessenten mehr auf ihre eigenen Bedürfnisse abgestellt waren, als auf die des Tieres. Jedes Tier habe individuelle Bedürfnisse, nach denen das neue Zuhause ausgesucht wird. Nicht jedes Tier passt in jede Umgebung, so Claudia Folkerts. Der Verein strebe eine artgerechte Vermittlung an: Der Vermittlungserfolg gebe ihm recht. Es gebe kaum Rückläufe, sagt sie.

Rundum-sorglos-Paket für Fundtiere

Die Arbeit, die die Tierhilfe Südbrandenburg zum Wohle von Fundtieren leistet, erfordert nicht nur viel Liebe zum Tier und jede Menge Zeit, sondern auch viel Geld. Im vergangenen Jahr hat der Verein 80 500 Euro für Tierarztkosten, 14 000 Euro für Futter und 1800 Euro für Tierzubehör ausgegeben. Im vergangenen Jahr haben die Herzberger Tierschützer 225 Katzen – 139 weibliche und 86 männliche – kastrieren lassen. Die Kastrationskosten werden je nach Abstimmung mit den zuständigen Ordnungsämtern entweder von den Kommunen oder vom Tierschutzverein bezahlt, sagt Claudia Folkerts. Der Verein profitiert dabei von speziellen Konditionen bei den Tierärzten.

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Mit einigen Kommunen gibt es bereits sogenannte Fundtierverträge. Dabei wird ein entsprechender Vertrag mit einer jährlich an den Verein zu zahlenden Summe abgeschlossen. In der Folge übernimmt der Verein dann alle mit dem Fundtier verbundenen Aufgaben und Kosten, also sozusagen das Rundum-sorglos-Paket, erklärt sie.

Spendenbereitschaft für die Tierhilfe ist hoch

Die Tierhilfe freut sich über die weiterhin ungebrochene Spendenbereitschaft der Menschen in der Region. „Die ist einfach toll. Es gibt viele Tierpatenschaften, bei denen die Paten eine monatliche Summe zahlen. Es kommen unregelmäßig auch viele größere Einzelspenden. Wir haben einen Sponsoringvertrag mit der Herzberger Wohnungsbaugesellschaft, die uns jährlich mit 1000 Euro unterstützt. Zudem erhalten wir sehr viele Futterspenden. Es gibt Futterboxen in Supermärkten oder Boxen für Geldspenden in sehr vielen Geschäften“, sagt Claudia Folkerts.

Die Tierhilfe Südbrandenburg

Der Tierschutzverein Tierhilfe Südbrandenburg e.V ist eine lokal und regional tätige Organisation zum Schutz von Tieren. Der Verein hat seinen Sitz in Herzberg. Er wurde 2014 gegründet und begeht in diesem Jahr sein zehnjähriges Bestehen. Dem Vereinsvorstand gehören sechs Frauen an. Vereinsvorsitzende ist Mandy Berger. Der Verein finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen. Der größte Wunsch der Mitglieder ist der Bau eines neuen Tierheimes. In Elbe-Elster gibt es aktuell kein Tierheim. An dem Projekt arbeitet der Verein mit vielen Partnern seit 2020. Es stellt die Akteure aber immer wieder vor neue Herausforderungen. Die Akzeptanz und die Unterstützung des Projektes in der Bevölkerung, in den Kommunen und der Politik sind groß.

 

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Tierschutzverein (Tierhilfe Südbrandenburg e.V.) einfach erklärt - Wer wir sind und wofür wir stehen

Liebe Tierfreunde,

Im Zusammenhang  mit der Errichtung und insbesondere der zukünftigen Betreibung unseres Tierheims haben Mitglieder des Vorstandes in letzter Zeit sehr viele Termine wahrgenommen und auch persönliche Gespräche geführt, um nochmals detailliert das Vorhaben zu erläutern und um finanzielle Unterstützung zu werben. Überall  wurden wir herzlich aufgenommen und man war von unserem Engagement sowie dem bisher Erreichten beeindruckt. Uns ist aber auch aufgefallen, dass es sehr viele Fragen zum Inhalt unserer Arbeit gab. Da vielen Menschen offensichtlich  gar nicht bewusst ist, welchen Umfang unsere ehrenamtliche Tätigkeit  hat und wie weit unser Netzwerk reicht, haben wir uns entschlossen, auch an dieser Stelle  nochmals  kurz aufzuklären.


Unser 2014 gegründeter Verein umfasst nunmehr etwa 240 Mitglieder, davon sind 54 aktiv und der Vorstand wird von 6 Frauen mit viel Power gebildet. Vereinsvorsitzende ist Mandy Berger.


Im Prinzip betreiben wir bereits jetzt ein Tierheim.  Auf 19 Pflegestellen werden derzeit 94 Tiere rund um die Uhr betreut, ein 24 Stunden-Job also und das 7 Tage in der Woche. Kaum jemand kann sich wirklich vorstellen, welche Belastung das  für die Familien bedeutet in denen die Tiere leben: wenig Freizeit, kaum oder nie Urlaub, hohe Müllkosten, viele Tierarztbesuche usw. Die entstehenden Kosten werden zum großen Teil privat getragen. Und dennoch denkt keiner der Pflegenden je darüber nach, diese Arbeit aufzugeben.  Warum tun sie das? Weil wir alle wissen, wie wichtig es ist, für diese armen Geschöpfe einzutreten. Uns ist bewusst, dass wir nicht die ganze Welt retten können, aber wir können einen Beitrag dazu leisten, dass es den armen Geschöpfen in unserer Umgebung besser geht. Dafür treten wir mit ganzer Kraft ein und dieser Einsatz geht oftmals über das  hinaus, was als Ehrenamt definiert wird.


Wir kämpfen täglich aktiv neu um Geld- und Futterspenden, damit die Tiere in unserer Obhut versorgt werden können. Es werden Geldspendenboxen und Futterspendenboxen aufgestellt. Manchmal bekommen wir  sogar Futterspenden von großen Firmen, mehrere Paletten, für die wir natürlich sehr dankbar sind. Diese müssen dann allerdings auch zu den entsprechenden Stellen transportiert werden. Da wir inzwischen sehr vernetzt sind, können wir auch hier auf Hilfe zurückgreifen.


Hier zur Verdeutlichung unserer Aufwendungen kurz einige Zahlen:
In den letzten 3 Jahren haben  wir 796 Kastrationen vornehmen lassen, 692 Tiere vermittelt und 606 Fundtiere aufgenommen.  Aber auch unsere  Ausgaben  von etwa 186.000 € für Tierarztkosten und ca. 23.000 € für Futter sind sehr beachtlich.


Uns drängt sich oftmals der Eindruck auf, dass die Öffentlichkeit  gar nicht zu registrieren scheint, wie viele Fundtiere es gibt. Das erstaunt auch nicht weiter, da für die Menschen, die Tiere zurückgelassen am Straßenrand oder auf verlassenen Grundstücken finden, der erste Anlaufpunkt meist der Tierschutzverein ist. Die armen Geschöpfe werden dann verwahrlost, verletzt und verstört von uns abgeholt und in Obhut genommen, ohne dass es jemand besonders bemerkt. Trotzdem wir viele, teilweise sehr schwere Fälle bei uns haben, läuft unsere Arbeit überwiegend unbemerkt ab. Im Vergleich eher selten werden  solche Fälle öffentlich wahrgenommen.
Lange hatten wir das Gefühl, dass die Arbeit unseres Vereins und besonders unser Ziel, die Errichtung eines 

Tierheims, eher belächelt wurde. Nur wenige Menschen haben daran geglaubt, dass wir es bis hierher und noch weiter schaffen würden. Wir sind alle hoch motiviert und haben uns deshalb zu keiner Zeit negativ beeinflussen lassen. Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Dieser Weg war bis jetzt keinesfalls immer einfach und er wird es auch in nächster Zukunft nicht werden. In dem Bewusstsein, etwas wirklich Gutes zu tun, haben wir uns vorgenommen, immer weiter für die Tiere zu kämpfen und auch unseren Landkreis mit diesem modernen Tierheim ein wenig attraktiver zu machen.

Vielen erscheint die Kapazität des neuen Tierheims mit 35 Katzen und 8 Hunden zu gering. Hierzu muss man erklären, dass es ursprünglich den Plan gab,  ein größeres Objekt zu errichten. Nach der diesbezüglichen Kostenschätzung mussten wir uns leider eingestehen, dass der finanzielle Aufwand dafür unsere Möglichkeiten bei weitem übersteigt. So haben wir uns schlussendlich für diese nun bauordnungsrechtlich genehmigte, kleinere Variante entschieden. Allerdings soll der Bau so konzipiert werden, dass zu einem späteren Zeitpunkt eine modulare Erweiterung möglich ist.


Bis dahin werden wir neben dem Tierheim weiterhin mit den Pflegestellen arbeiten, sodass die Aufnahmekapazität insgesamt betrachtet durchaus akzeptabel ist. Aufgrund  unserer sehr guten Vermittlungsquote ist davon auszugehen, dass immer Tieraufnahmen möglich sein werden.


Und abschließend noch das:
Wenn wir um Spenden oder anderweitige finanzielle Unterstützung bitten, dann wollen wir niemandem  eigennützig das Geld aus der Tasche ziehen. Nein, im Gegenteil, unser Verein übernimmt hier eine Aufgabe, die die Gemeinschaft angeht und vor der niemand die Augen verschließen sollte. Tierschutz geht alle an und wir können es nur gemeinsam schaffen.


Der Verein ist wirklich bemüht, Vieles aus eigener Kraft zu schaffen, aber ganz ohne Hilfe werden wir diese Aufgabe nur schwer  bewältigen.
Wer  Fragen zu unserer Tätigkeit  hat, der kann sich immer sehr gern an uns wenden.


Vielen Dank an alle, die an uns glauben!

Claudia Folkerts
Vorstandsmitglied
Tierschutzverein Tierhilfe Südbrandenburg e.V.


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